Die Technologie ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr weg zu denken. Sei es für die Arbeit oder einfach, weil wir mit der Welt verbunden sein wollen. Fast täglich nützen wir unser Smartphone, um Fotos zu machen, Nachrichten zu schreiben, Posts auf Sozialnetzwerken zu hinterlassen. Aber wissen wir, welche Konsequenzen das für unsere Gesundheit haben kann?

 

 

Laut einer 2015 Studie nutzen 60% der Schweizer Ihr Smartphone über eine halbe Stunde pro Tag und die Tendenz ist steigend, vor allem bei den ganz jungen sog. „Digital Natives“.

Das sind alarmierende Daten, denn eine dauerhafte Smartphone-Nutzung ist in vielen Fällen mit einer falschen Nackenhaltung verbunden und kann auf Dauer ernste Gesundheitsprobleme verursachen. Diese Nacken- und Rückenpathologie hat sogar schon einen Namen, es heisst „Text Neck“, oder in einfachen Wörtern das Text-Hals-Syndrom.

Man sprach vom „Text Neck“ zum ersten Mal 2008, als der US Arzt Dean L. Fishman diesen Begriff für die Bezeichnung muskulo-skeletaler Symptome benutzte, die nach längerem ungeeigneten Natel- oder Tablett-Gebrauch zu Lasten der Halswirbelsäule und der Wirbelsäule auftreten.

 

Was passiert genau im Nacken?

Archimedes sprach schon vom Hebel und von seiner Bedeutung in der Physik.
Unser Kopf ist der Hebel und die beanspruchten Muskeln sind der Schwerpunkt. Durch Neigen des Kopfes nach vorne erhöht sich die Belastung und unsere Muskeln müssen mehr Kraft ausüben, um den Hebel im Gleichgewicht zu halten. Das Ergebnis ist, dass die vorgestreckte Position des Kopfes zahlreiche Muskel-Sehnen-Verletzungen im Nackenbereich erzeugt.

 

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Symptome

Das Hauptproblem ist, dass der Text-Hals ein relativ neues Syndrom ist und exponentiell aufgrund des Technikbooms zunahm. Wir kennen deshalb die langfristigen Auswirkungen noch nicht.

Dennoch können wir folgende Symptome beobachten:

  • Schmerzen und Entzündungen der Wirbelgelenke
  • Erhöhter Muskeltonus mit Muskelverspannungen
  • anschliessende Verschiebung der Bandscheibe
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • sekundäre Symptome wie Zähneknirschen, Schlaflosigkeit und weitere neurovegetative Beschwerden.

 

Behandlung

Da das Text-Hals-Syndrom eine symptomatische Haltungsfehlstellung ist, muss man als Erstes die Haltung korrigieren. Um dies zu tun, muss man die Nutzung der mobilen Geräte reduzieren und längere Ruhephasen einplanen. Ausserdem ist es enorm wichtig, die Halsstruktur zu mobilisieren.

Was die Physiotherapie angeht, wird sich die Behandlung auf Folgendes konzentrieren:

  •  Korrektur der Wirbelverletzungen, die nicht nur im Halsbereich sondern auch in den oberen und unteren Bereichen wie Wirbelsäule, Schädel, kraniozervikalem Komplex auftreten.
  • Haltungsrehabilitation, um myofasziale Dysfunktionen zu korrigieren, die die korrekte Haltung verhindern.
  • Körperliche Bewegung: Sport ist wichtig nicht nur auf körperlicher sondern auch mentaler Ebene.
  • Myofasziale Induktionstechniken, um die ordnungsgemässe Funktion der vorderen und hinteren Halsfaszie wiederherzustellen.
  • Eine spezifische Behandlung der subokzipitalen Muskeln, die mit dem ersten und zweiten Halswirbel verbunden sind.

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Was tun?

Technologische Fortschritte sind eine Hilfe in vielen Bereichen, jedoch sollte ihre Verwendung dosiert werden, da es schliesslich zu ernsthaften Problemen führen kann. Wir empfehlen daher Sport zu treiben, um u.a. die Nackenmuskulatur zu stärken und einen sesshaften Lebensstil zu vermeiden.

Wenn die verlängerte Nutzung der mobilen Geräte nicht reduziert werden kann, sollte man auf einer korrekten Körperhaltung aufpassen. Wie? Man kann ganz einfach das Smartphone ungefähr auf Augenhöhe halten, ohne den Kopf nach unten zu beugen (Siehe Bild oben)

Für die Prävention oder wenn man bereits Beschwerden hat, sollte man am besten einen qualifizierten Physiotherapeuten konsultieren.